Mit der Dorniert Do J Wal N-25 baut ihr ein Stück Geschichte, denn mit diesem Flugzeug startete der norwegische Polarforscher Roald Amundsen am 21. Mai 1925 zum Nordpol. Wie ist COBI die Umsetzung des berühmten Wasserflugzeugs gelungen?
Schauen wir uns das Modell gemeinsam an.
Eckdaten zusammengefasst
- Setbezeichnung: COBI Dornier Do J Wal “Amundsen” N-25
- Setnummer: 1384
- Teileanzahl: 483
- Minifigur: 1
- Maßstab: 1:48
- Listenpreis: 54,99 €
- Veröffentlichung: Mai 2025
COBI 1384 Dornier Do J Wal “Amundsen” N-25 in unserem Onlineshop kaufen
Aufbau und Teilequalität
Für das Modell kommen viele große Teile, vor allem Platten und Fliesen zum Einsatz zum Einsatz, was vielleicht auch den verhältnismäßig hohen Preis erklärt. Mit einem Teilepreis von ca. 11 cent pro Stein gehört die Dornier Wal zu den höherpreisigen Sets bei COBI. Daneben finden sich auch viele großformatige Prints.
Da sich an dem Modell kaum kleine Teile befinden, ist der Bau fast schnell erledigt. Ihr baut zunächst den Flugzeugrumpf, die große Tragfläche wird separat gebaut und anschließend aufgesteckt. Diese ist relativ instabil, da die Unterseite nicht verkleidet wird. Wenn sie auf dem Flugzeug sitzt, hält sie jedoch stabil.
COBI hat an seiner Bauanleitung gearbeitet und bietet zusätzliche Hilfen an; auch bei den mir mittlerweile gefürchteten Streben ist eine Reihenfolge angegeben, wie ich sie verankern soll.
Dennoch gelingt es mir (wie zuvor bereits bei der Cessna 26623 oder der Fokker 2994) nicht, sie alle gleichzeitig im Modell zu fixieren. Sobald mindestens drei Streben feststecken, löst sich die vierte. Da diese Art Streben zwei Mal an der COBI Dornier zum Einsatz kommen, stört es mich dieses Mal besonders, dass ich sie nicht ordentlich festnoppen kann.
Nach ettwa 150 Minuten steht das vollendete Modell vor mir.
Die Minifigur
Bestandteil des Sets ist der Polarforscher Roald Amundsen, der als Minifigur beiliegt. Sie ist ausschließlich auf der Vorderseite bedruckt. Die Figur trägt eine Fliegermütze.
COBI hat sich bei der Gestaltung der Figur an einem Bild aus dem Jahr 1908 orientiert; hier trägt er einen Spitzbart. Zum Zeitpunkt der Polarexpedition 1925 hatte Amundsen nachweislich keine Gesichtsbehaarung.
Ihr könnt die Minifigur ins Cockpit setzen, da im Flugzeug aber kein Sitz verbaut wurde, wackelt sie etwas hin und her.
Gesamteindruck
Schaut man sich das Original an und vergleicht es mit COBIs Bausteinvariante, fällt die Umsetzung recht gut aus.
Vor allem die Details machen das Modell aus, führen aber auch dazu, dass es alles andere als stabil ausfällt. Es ist ganz klar als Displayset ausgelegt.
Auf mich wirkt das Modell irgendwie unfertig, dies ist aber dem Design des Originals geschuldet. Da es sich um ein Wasserflugzeug handelt, besteht die Unterseite aus abgerundeten Steinen, Räder gibt es keine. Dadurch wird das Set etwas wacklig und lässt sich nicht so stabil aufstellen wie etwa ein Panzer. Ob hier eine Art Displayständer hilfreich gewesen wäre, vermag ich nicht einzuschätzen.
Wenn ihr die Dornier eurer Sammlung hinzufügen wollt, braucht ihr Platz. Denn vor allem die riesigen Tragflächen mit einer Flügelspannweite von 45 cm erfordern ordentlich Regalfläche.
In einem Kommentar hier auf dem Blog zu unserer COBI historisch Ausgabe, welche sich den Hintergründen der Polarexpedition widmet, schrieb ein Leser, dass die Dornier in der falschen Steinfarbe umgesetzt wurde. COBI verwendet graue Steine, dem Leser zufolge, müsste es jedoch Hellgrau sein. Wenn man sich Bilder des Originals bzw. entsprechender Replika in Museen anschaut, wirkt es so, als sei es tatsächlich heller als das von COBI genutzte Grau.
Generell sind einige Produktbilder bei COBI zu hell dargestellt, sodass ein falscher Eindruck von der Steinfarbe entsteht. So ist beispielsweise das Modell des Sturmpanzerwagens A7V (3094) auch viel dunkler als auf der Box zu sehen. Da COBI meines Wissens keine hellgrauen Steine im Sortiment hat, wurde auf ein dunkleres Grau (im Vergleich zum ebenfalls bei COBI vorhandenen Dunkelgrau) zurückgegriffen.
Fazit
Obwohl das Design nach den vielen Flugzeugen, die ich von COBI bereits gebaut habe, ungewöhnlich ist und ich daher das Bauerlebnis vorwiegend positiv in Erinnerung behalten werde, überzeugt mich das finale Modell nicht zu hundert Prozent. Dies liegt auch an der Minifigur. Da sich das Set auf ein konkretes historisches Ereignis bezieht, sollte die Minifigur auch in der korrekten Ausführung beiliegen. Hinzu kommt die Darstellung der falschen Steinfarbe auf der Box.
Ich habe nun etwas Sorge, dass auch die Steinfarbe des kommenden Flying Scotsman nicht passt. Da COBI explizit die 100-Jahre-Jubiläumsversion darstellt – hier ist die Lok im dunklen Grün (Brunswick Green) lackiert – sollte die gewählte Farbe passend sein (mehr zur Lok und der Lackierung hier). Auf den offiziellen Produktbildern wirkt diese jedoch zu hell. Aber ich lasse mich überraschen.
Review zusammengefasst
| ✔ Original gut umgesetzt |
| ✔ Große Teile (Platten und Fliesen), kaum Kleinteile |
| ✔ Große Drucke |
| ✔ Simpler Aufbau (mit einigen Ausnahmen) |
| ✘ Streben schwierig zu befestigen |
| ✘ Falsche Steinfarbe / Auf Produktbildern zu hell dargestellt |
| ✘ Minifigur von Roald Amundsen nicht authentisch |
| ✔ / ✘ Displaymodell, durch Design wacklig |
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Eure Meinung
Habt ihr das Modell ebenfalls gebaut? Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich die Streben alle zeitgleich verankern kann? Schreibt es gern in die Kommentare.
Ich bin Jana und vor allem für die redaktionellen Beiträge und Reviews beim Steine-Kanal verantwortlich. Ab und an zeige ich auf YouTube auch das ein oder andere Set.
